Bis zum Jahr 2030 möchte Marokko mehr als 50 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien decken und neue Arbeitsplätze im Bereich der Energieeffizienz schaffen. Im Rahmen der Sonderinitiative Nordafrika/Nahost des Bundesentwicklungsministeriums unterstützt die GIZ das Land dabei, Moscheen energetisch zu modernisieren. 100 Moscheen sind inzwischen „grün“ und mehr als 600 Imame und weibliche Religionsgelehrte für den Umweltschutz sensibilisiert. Parallel wurden mehr als 260 Arbeitsplätze durch das Vorhaben geschaffen. Die GIZ bezieht dafür marokkanische Unternehmer*innen ein, wie den jungen Yassine Alj – mit Erfolg!
Marokko hängt zu mehr als 95 Prozent von dem Import fossiler Brennstoffe und Elektrizität aus dem Ausland ab. Zwischen 2000 und 2010 hat sich der Energieverbrauch des Landes verdoppelt, bis 2020 wird er sich vervierfachen. Da die größten Energieverbraucher trotz der zu hohen Stromrechnungen einfach so weitermachten wie bisher, hatte ich große Lust zu zeigen, dass es auch anders geht. Denn die Lösungen sind ja bereits da!
Ich habe ja erst vor etwa zwei Jahren mein Unternehmen Ecotaqa in Agadir gegründet. Die Anfänge waren schwer, aber mittlerweile kommt Schwung in unser Geschäft. Es gibt ein großes Potenzial im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Durch die Zusammenarbeit mit der GIZ an Pilotprojekten wie den „Grünen Moscheen“ konnten wir unsere Erfahrung bei öffentlichen Gebäuden verbessern und somit auch international konkurrenzfähiger werden.
Wir haben für das „Grüne Moscheen“-Projekt in einem ersten Schritt Bestandsaufnahmen in vierzehn Moscheen von Agadir durchgeführt. Wir haben den Energieverbrauch genau erfasst – die Beleuchtungsflächen, die Anzahl der Glühbirnen, et cetera. Aber die Moscheen waren nur der Startpunkt, um Energieeffizienzmaßnahmen auch in anderen öffentlichen Gebäuden zu verbreiten.
Wir haben Energieaudits, das sind Vor-Ort-Energieberatungen, von elf Fakultäten der Universität Ibn Zohr durchgeführt. Neuerdings haben wir zusammen mit der GIZ Web-Videos für die Sensibilisierung für Energieeffizienz erstellt. Ich bin davon überzeugt, dass die Energiewende stark von der Energiebewusstwerdung der Bürger abhängt.
Privat möchte ich möglichst viele Städte der Welt sehen. Beruflich habe ich viel Verantwortung auf mich genommen: Ich habe insgesamt sechs Stellen geschaffen. Zwei meiner Mitarbeiter sind Väter und bauen gerade eine Zukunft für ihre Familie auf. Ich möchte meinen Angestellten durch neue Projektakquisitionen stabile Gehälter sichern. Ich habe viel vor: Ich möchte kontinuierlich weiterlernen und eine bedeutende Persönlichkeit meiner Generation werden.